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Muss ich meinen Wettgewinn versteuern?
Unabhängig davon, ob Sie nun auf Fußball-, Tennis-, Rennsport- oder Dartergebnisse wetten, Ihre Wettgewinne bleiben immer steuerfrei. Sie können sich also gleich doppelt freuen, denn das bleibt auch unabhängig von der Höhe Ihres Gewinns so.
Warum lässt sich der Staat die Steuern entgehen? Um überhaupt einen Wettgewinn erzielen zu können, benötigen Sie viel Glück, aber Gewinne aus Glücksspielen lassen sich keiner der 7 Einkunftsarten des Einkommensteuergesetz zuzuordnen. Deswegen fällt keine Einkommensteuer an.
Hinweis: Glück ist auch beim Lottospiel entscheidend, folglich bleiben auch Lottogewinne steuerfrei.
Muss ich kostenloses Guthaben versteuern?
Viele Plattformen und Wettbüros locken mit kostenlosem Startguthaben oder verschiedenen Arten von Boni. Auch dieses kostenlose Startkapital können Sie ohne Bedenken annehmen und bleibt steuerfrei.
Wer zahlt die Wettsteuer?
Wann kommt nun die Wettsteuer zum Einsatz und wer muss diese zahlen? Die Wettsteuer wurde 2012 eingeführt und betrifft alle Wettanbieter:innen. Diese müssen gem. § 18 Rennwett- und Lotteriegesetz 5,3 % ihrer deutschen Umsätze (5 % bis Juni 2021) als Wettsteuer ans Finanzamt abtreten. Die Wettsteuer wird unabhängig davon fällig, ob die Wetten in Wettbüros oder im Internet platziert werden.
Folglich zahlen Sie zwar auf direktem Weg keine Steuer auf Ihre Gewinne, aber indirekt wird die Wettsteuer von den meisten Wettbüros an die Kunden:innen weitergegeben – die Wettsteuer macht sich bei Ihnen quasi nicht bemerkbar:
- Die Wettsteuer wird vom Gewinn abgezogen und ein verringerter Betrag ausgezahlt.
- Die Wettsteuer wird direkt vom Wetteinsatz abgezogen.
- Vereinzelte Anbieter:innen nutzen spezielle Sonderberechnungsmodelle.
Tipp: Teilweise gibt es auch Wettbüros, die die Wettsteuer nicht auf Kunden abwälzen, sondern selbst tragen – ein Vergleich kann sich also lohnen.
Wann können für mich Steuern auf Wettgewinne fällig werden?
Steuern auf Zinsen der Gewinne
Obwohl Ihr Wettgewinn selbst nicht mit Steuern belastet wird, sieht es bei den Zinsen, die Sie mit dem gewonnenen Geld erwirtschaften, anders aus. Die Zinsen fallen in den Bereich der Kapitalerträge und auf diese Erträge wird eine Abgeltungssteuer von 25 % fällig. Betragen die Zinsen allerdings weniger als 1.000 Euro (Stand 2024) im Jahr, bleiben sie durch den Sparerfreibetrag oder auch Sparerpauschbetrag gem. § 20 Abs. 9 EStG steuerfrei.
Erfreulich: Ihnen steht auch in diesem Fall der Sparerfreibetrag zur Verfügung. Zinserträge unter 1.000 Euro bzw. bei Ehegatten 2.000 Euro (Stand 2024) pro Jahr bleiben also weiterhin steuerfrei, da in diesen Fällen nicht mehr das Glück entscheidend für den Ausgang des Spiels ist.
Schenkungssteuer beim Verschenken von Gewinnen
Wenn Sie einen Teil Ihres Gewinns verschenken möchten, dann wird ab einem bestimmten Freibetrag eine Schenkungssteuer fällig. Darunter bleibt die Schenkung steuerfrei gem. § 15 ErbStG in Verbindung mit § 16 Abs. 2 ErbStG.
Die Höhe des Freibetrags richtet sich immer nach der Höhe des Schenkungsbetrags und dem Verwandtschaftsgrad zu der jeweiligen Person:
- Ehepartner und eingetragene Lebenspartner: bis zu 500.000 Euro
- Kinder, Stiefkinder und Kinder eines verstorbenen Kindes: bis zu 400.000 Euro
- Enkel (deren Eltern noch leben): bis zu 200.000 Euro
- Weitere Verwandte wie Geschwister, Eltern, Großeltern, Nichten oder Neffen: bis zu 20.000 Euro
Steuern bei hauptberuflichen Wetten
Sollten Sie Ihr gesamten Einkommen aus Wetten erwirtschaften, gelten Sie quasi als Berufsspieler:in. Damit werden gegebenenfalls auf Ihre Gewinne Steuern fällig. Eine ähnliche Regelung gilt beispielsweise auch bei hauptberuflichen Pokerspielern (BFH, Urteil v. 16.9.2015, X R 43/12, BFH/NV 2016 S. 124), da hier das Glück nicht mehr entscheidend für den Ausgang des Spiels ist.
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Quellen:
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